Konsumverhalten im digitalen Zeitalter

Montag Morgen um 7:20 Uhr.
Kühle und frische Luft kommt durch das halb geöffnete Fenster in mein Zimmer. 
Es riecht nach Herbst.
Ich stehe mit dem iphone vor meinem Kleiderschrank.
Aktuell beträgt die Temperatur nur 6 Grad, aber gegen Mittag soll die Sonne immer mehr zum Vorschein kommen und es kann bis zu 18 Grad warm werden.

Nun was ziehe ich an heute, damit ich jetzt nicht zu kalt und am Mittag nicht zu warm habe? Drei Paar Jeans habe ich mir angeschaut bis ich mich für eines entschieden habe. Mindestens sechs T-shirts habe ich probiert. Letztendlich habe ich eins genommen, obwohl ich nicht ganz zufrieden war. So ging es weiter, da ich noch die dazu passende Jacke finden musste..

Ich muss wieder Mal shoppen, denn ich habe ja nichts mehr zum Anziehen..


Gute Ideen durch Sozial Media (Facebook, Instagram, Printerest usw..)
Ich erinnere mich noch an meine Teenagerzeit, als meine Mutter noch beim Shoppen mitkam und mir unzählige Kleidungsstücke in die Kabine brachte. Man verbrachte stundenlang in den Läden, weil man nicht wusste, was man will. 

Aber heute lasse ich mich bequem von den sozialen Medien inspirieren. Millionen von Usern laden ihre Ideen und Outfits auf diesen Plattformen hoch. Mit ein paar Stichworte kann ich auch die Suche ganz leicht eingrenzen. Zudem sehe ich die Kleidungsstücke an einer "echten" Person mit "normaler" Masse. So spare ich heute viel Zeit und muss nicht durch die Regale des Kaufhauses schlendern und dutzende von Artikeln anprobieren.

Gezielte Suche auf Online Shops
Wenn mir etwas gefällt, suche ich nach ähnlichen Artikeln in den Online Shops wie Zalando, Zara, Globus, Schild, Navyboot usw. Ein grosser Vorteil eines Online Shops ist die schnelle und gezielte Suche durch Filterfunktionen. Auf der Suche nach einem neuen T-Shirt habe ich bei einem gut betriebenen Online Shop die Möglichkeit Suchkriterien wie Farbe, Länge, Ausschnitt, Muster sowie Material einzugeben.

Vor dem Kauf User Kommentare lesen
Bevor ich einen Artikel in den Warenkorb lege, lese ich meistens zuerst Kommentare anderer User. Diese Kommentare sind häufig ausschlaggebend, ob ich den Artikel wirklich kaufe. Vielfach besteht auch das Problem, dass Bilder und Darstellungen nicht ausreichend sind. Bemerkungen anderer Käufer sind authentischer und ehrlicher. Denn kleine störende Elemente an einem Kleidungsstück machen sich erst mit dem Tragen bemerkbar.

Herausforderung der Warenhäuser nimmt zu
Ich bin überzeugt, dass ich sehr wohl nicht die einzige bin, die beim Kauf auf Sozial Media zurückgreift. Nicht nur bei Kleidung, auch im Bereich elektronische Haushaltgeräte, Computer, Zubehör, Kosmetik oder sonstige elektronische Geräte gewinnen Empfehlungen und Reviews auf Sozial Media Plattformen immer mehr an Bedeutung.

Das Verhalten der Konsumenten hat sich durch die Digitalisierung verändert. Konsumenten erhalten im Netz genügend Informationen und Feedbacks zu einem bestimmten Produkt. Folglich nimmt die Herausforderung der Warenhäuser stark zu. Man lässt sich nicht mehr im Laden beraten, sondern der Konsument holt sich die Hilfe bzw. Beratung selbst.

Gerade im digitalen Zeitalter müssen Warenhäuser durch professionelle Beratung, einzigartiges Kauferlebnis sowie ansprechende Warenpräsentation differenzieren. Der Fokus eines Warenhauses müsste doch in der Beratung und Service liegen. Meine Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Beratungs- und Servicequalität vieler Warenhäuser zurückgegangen sind, sogar in den Läden im höheren Preissegment. Das Verkaufspersonal verfügt nicht über das nötige Know-How. Es kommt sogar vor, dass sprachliche Barriere vorhanden sind. Bei Fragen wie Material oder Reinigung scheint das Personal häufig überfordert zu sein.

Ich frage mich, ob das Personalkosten tief zu behalten in diesem Fall wirklich die richtige Strategie ist?

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