Letzten
Freitagnachmittag haben wir uns anlässlich der nächsten Vorlesung im Digitalen
Marketing unter anderem mit dem Thema Big Data beschäftigt. Aus Zeitgründen
konnte das Thema nicht so detailliert behandelt werden wie es eigentlich
verdient hätte. Wir möchten das Thema daher nochmals im Blog aufnehmen.
Big Data was
bedeutet dies eigentlich? – Wie es der Name suggeriert, geht es Darum aus
grossen Mengen an Daten Muster zu erkennen um daraus Wahrscheinlichkeiten für
die Zukunft abzuleiten. Mit der zunehmenden Anzahl an erhobenen Daten seitens
Unternehmen und der immer günstigeren Rechenleistung steigen natürlich auch die
Auswertungsmöglichkeiten. Die Anwendungsgebiete sind dabei extrem vielfältig
und reicht von der Verhinderung von Kreditkarten- / Bankkartenbetrug über die
individualisierbare Werbung auf Social Media bis hin zu gewissen Risk
Management Anwendungen in der Finanzbranche.
Im Rahmen
meiner beruflichen Tätigkeit als Junior Kundenbetreuer bei einer Schweizweit
tätigen Retailbank begegne ich seit ca. 1 Jahr konkrete Big Data Anwendungen im
Arbeitsalltag.
Basierend auf
den Daten im Banksystem zu Kundenbeziehungen (Art und Weise der vorhandenen
Produkte, Nutzungsprofil von Karten etc…) generiert eine zentrale Abteilung
automatisiert Auswertung nach gewissen Kriterien. Sobald Kundenbeziehungen den
gewählten Kriterien entsprechen erhält der Kundenbetreuer eine sogenannte
«Verkaufschance». Das konkrete Ziel der einzelnen Verkaufschancen ist
unterschiedlich, manchmal wird versucht durch direktes Cross-Selling die
Kundenbindung (und die Profitabilität) zu erhöhen, ein anderes Mal geht es mehr
darum ein spezielles Ereignis in der Vergangenheit (Bspw.
Geburtstagsgratulationen) als Ausgangspunkt für ein Gespräch zu nutzen.
Gemeinhin alle haben aber das Ziel die Kundenbindung zu festigen und dass der
Kundenbetreuer letztendlich «effizienter» betreut
Ein konkretes
Beispiel dieser Verkaufschancen soll den Mechanismus aufzeigen. Folgende
Selektionskriterien könnten angewendet werden:
- Alle aktiven Kundenbeziehungen mit einen Vorsorgekonto 3a
- Vorsorgekonto 3a mit Mindestsaldo CHF 25’000
- Kunde unterhält bereits ein reguläres Wertschriftendepot
- Kunde hat Anlagefonds im Wertschriftendepot
- Kunde ist jünger als 50 Jahre alt
Mit diesen
Parametern erhält man alle Kunden für die das Vorsorgesparen via Anlagefonds
innerhalb der 3. Säule ein Thema sein könnte. Da die Bank eigene Vorsorgefonds
im Angebot hat, wurde diese Kampagne erstellt. Der Kundenbetreuer selber kann
nun selber entscheiden, für welche seiner Kunden dieses Produkt effektiv
geeignet sein könnte und kontaktiert die Kunden entsprechend. Meiner Erfahrung
nach reagieren (sofern der Kundenbetreuer seine Kunden kennt und Einschätzen
kann) die meisten Kunden durchaus positiv auf solche Kontaktierungen.
Nachfolgendes Bild soll den Ablauf einer so genannten "Verkaufschance" verdeutlichen.
Der Erfolg
dieser Aktionen wird laufend überwacht und ausgewertet. Dies führt dazu, dass
die Auswahlkriterien immer besser und feiner werden. Vielleicht wird in naher
Zukunft das erstellen und generieren dieser «Verkaufschancen» ja sogar komplett
automatisiert durch einen selbstlernenden Algorithmus? Die immer
strukturiertere Datenerfassung und die immer grössere Datenmenge böte auf jeden
Fall schon mal eine wichtige Grundlage.
Bis dahin bleibt neugierig:)
Binäre Grüsse
Binäre Grüsse
Lukas und Sarah
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